In Grafenau, der ältesten Stadt des Bayerischen Waldes (seit 1376), gibt es drei sehenswerte Museen, die man wunderbar mit einem Spaziergang durch den Kurpark BÄREAL verbinden kann.
Das Schnupftabakmuseum befindet sich in dem denkmalgeschützten und ehemaligen „Spital“ der Stadt Grafenau, das seit dem 15. Jahrhundert der kommunalen Armen- und Krankenpflege diente. 1742 wurde es während des Österreichischen Erbfolgekrieges zerstört. Nach langjährigem Wiederaufbau entstand das Gebäude, in dem sich seit 1981 das Museum befindet. Hier gibt es alles Wissenswerte über den „Schmai“ und man kann eine Vielfalt von Schnupftabakgläsern sowie das größte Schnupftabakglas der Welt mit einer Größe von 69,7 x 45,7 Zentimetern und einem Gewicht von zirka 32 Kilogramm besichtigen.
Geschichte und Geschichten einer historischen Stadt erlebt man im Stadtmuseum, das ebenfalls im Spitalgebäude untergebracht ist. Ein alter Krämerladen, eine original alte Stadtapotheke und ein Schulzimmer sind einige der Objekte aus einer bewegten Vergangenheit. Im Dachgeschoss des Museums wird teilweise vergessenes Handwerk gezeigt. Auch die alte Bürgerwehr ist dokumentiert, die heute wieder in historischen Uniformen bei Festen auftritt. Bronzebeile aus einem Fund im Ortsteil Rosenau sind die ältesten Zeugnisse aus der Vorgeschichte des Grafenauer Landes im ersten Stock des Stadtmuseums. Goldhauben verweisen auf altes Brauchtum der Grafenauer Bürgerfrauen. Neu im Stadtmuseum ist der Salzsäumer Karl. Grafenau war wichtiger Handels- und Rastplatz für den Salzhandel an der Guldenstrass. Säumer Karl trägt die original Säumer-Bekleidung des verstorbenen Säumer-Urgesteins Karl Bart. Nach und nach soll im Museum die Säumergeschichte erweitert werden. An diese erinnert auch das alljährlich stattfindende Säumerfest am ersten Augustwochenende. Dann verwandelt sich der Stadtplatz in Grafenau in ein großes, mittelalterliches Säumerlager.
Das Bauernmöbelmuseum am Westeingang des Kurparks besteht aus zwei Bauernhäusern, dem „Oitziger-Haus“ und dem „Innhäusl“ sowie einer Wagenremise und einem Getreidekasten. Die hier aus allen Regionen des Bayerischen Waldes zusammengetragenen Bauernmöbel zeigen, dass man früher, trotz Not und harter Arbeit, auch Sinn für das Schöne hatte. In den beiden Häusern ist die Kunst der Bauernmöbelmalerei im Bayerischen Wald des 18. und 19. Jahrhunderts und 19. Jahrhunderts umfangreich dokumentiert. In der Wageremise und im „Getreidekasten“ befindet sich eine Sammlung alter bäuerlicher Geräte und Werkzeuge vom schweren Zugschlitten bis zur Besenbinderzwinge. Tipp: In der „guten Stube“ kann man auch heiraten!
Geöffnet: Karfreitag bis 1. November:
Donnerstag 10–13 Uhr; Freitag, Samstag und Sonntag 14 – 17 Uhr.
Fotos: Touristinformation Grafenau